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1. Oktober, 20 Uhr: Dexter (Support: Nomaden Clique)

Dexter Support: Mars, Lou Shanté & Alekkz (Nomaden Clique)

Sonntag, 1. Oktober, 20 Uhr

Einlass: 19 Uhr (ab Hoffestende Barbetrieb)

Kulturremise Unterlengenhardt

Der Einstieg: eine Straßenecke im dicht besiedelten Stuttgarter Westen. Ein großgewachsener Blondschopf parkt den Familienkombi am Randstein, den Maxi-Cosi noch auf dem Rücksitz. Er steigt aus, macht sich ein Getränk auf und die Anlage an. Wenn Dexter, der Rapper und Produzent, zurück an der „Corner“ ist, hat das nicht viel mit Kleinkriminellen-Klischees und Gucci-Gehabe zu tun. Vielmehr mit der Rückbesinnung auf die Kunst, die ihn schon seit frühester Jugend begleitet, und mit einer Rückkehr ins gute Leben, das er jetzt, nach ein paar einschneidenden Veränderungen, mit voller Absicht in den Mittelpunkt stellt. „Yung Boomer“ ist das Album zu diesem Leben. Die Gelassenheit, die aus jeder Strophe spricht, ist jedenfalls unmissverständlich und zeugt von einer gesunden Distanz zur Szene – ebenso aber von einer intimen Kenntnis der Materie Rap, mit allen Höhen und Tiefen.

Dexter sagt sich von einer oft toxischen Beziehung zur Szene los und verschreibt sich der stetigen Entwicklung, persönlich wie musikalisch. Auf „Yung Boomer“ treffen Synth-Flächen und detailreiche Trap-Beats immer wieder auf ausgefuchste Chord-Strukturen, die näher an Jazz sind als an Playlisten-Massenware. „Yung Boomer“ ist Dexter vom ersten Ton bis zur letzten Silbe, ein Goldjunge mit Stilbewusstsein, Lebenserfahrung und neuem Fokus. Es ist schön zu erleben, dass deutscher Rap das jetzt kann. Dieser Boomer ist okay.

Mars of Illyricum macht persönlichen, reflektierten Conscious Rap. Seine Vorliebe für funky Beats in 90er-Bauart ist kaum verwunderlich, ist er doch schon seit mehr als 20 Jahren an Mikro und Beat aktiv: zunächst mit der Karlsruher Crew Illyricum, später auch mit Soloprojekten und weiteren Kollabos. Im Zusammentreffen mit Lou Shanté, die mit ihrer klaren Stimme und Haltung erst ein knappes Jahrzehnt später im Rapkosmos in Erscheinung trat, entsteht der typische „Nomadensound“, der sich durch musikkulturelle Grenzoffenheit auszeichnet. Gemeinsam mit DJ Alekkz bieten sie eine gesunde Melange aus spirituellen Lebensweisheiten und humoristisch gut platzierten Maulschellen.

Karten zum Preis von 15 € sind im Hofladen des Ulmenhofs Unterlengenhardt erhältlich oder können per Mail an kultur-im-dorf@mail.de verbindlich vorbestellt werden.


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